The Master’s Pupil – Rätseln im Auge von Claude Monet

15. August 2023

Claude Monet (1840 – 1926) ist einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Künstler des Impressionismus. Zu seinen bekanntesten Werken zählt besonders die Seerosen-Serie (1899), heute ausgestellt in einem Musée de l’Orangerie, die „Meules“ (1890) als Teil einer Reihe von Bildern von Heuhaufen in der Nähe seines Hauses in Giverny oder „Frau mit Sonnenschirm“ (1875), das seine erste Frau Camille Doncieux und seinen Sohn Jean zeigt.

Porträt von Claude Monet, aufgenommen 1899
Claude Monet (1899)
Claude Monet steht neben seinem Seerosenteich in Giverny
Monet vor seinem Seerosenteich

Das Ziel seiner Kunst und des Impressionismus war es immer sich weiterzuentwickeln, seiner Zeit voraus zu sein und die verschiedensten Lichtstimmungen direkt einzufangen. Flüchtige Momente festhalten statt eine perfekte Landschaft darzustellen war die große Motivation von Impressionisten, die sich damit gegen die Konventionen der traditionellen Kunstakademien stellten.

Kunstwerk Meules von 1890, was heute im Museum Barberini in Potsdam steht
Meules (1890)
Kunstwerk Frau mit Sonnenschirm oder Camille Monet und Sohn Jean von Claude Monet aus dem Jahre 1866, heute ausgestellt im Musée d'Orsay in Paris
Der Spaziergang, Frau mit Sonnenschirm (1875)

Die prägendste Zeit seines Lebens verbrachte Claude Monet in Giverny. Nachdem sich Anfang der 1880er Jahre seine wirtschaftliche Situation wieder verbesserte, war es für ihn möglich, ein Haus in Giverny zu mieten, was er schließlich 1890 erwarb. Monet hatte eine Passion für Gartenkunst, Farben und Licht, daher entschied er sich seinen Garten in einen beeindrucken jardin d’eau, welcher zur Hochzeit von sechs Gärtnern gepflegt wurde und einen Wasserteich, Seerosenteich mit japanischer Brücke sowie einen weiteren clos normand – ein Zier- oder Blumengarten – umfasst. Dieser Garten findet sich in vielen späteren Werken, da ihn das faszinierende Zusammenspiel von Farben und Licht immer wieder inspirierte.

The Master’s Pupil

Ab 1908 zeigten sich die ersten Anzeichen von Monets Augenerkrankung, die schließlich ab 1911 als beidseitiger Grauer Star diagnostiziert wurde und genau bei dieser Prämisse setzt das Spiel des australischen Entwicklers Pat Naoum ein. Er war inspiriert von einer großen Makroaufnahme einer menschlichen Iris, die das Auge wie eine riesige Landschaft wirken lässt. Und seine Idee war, den Spieler:innen die Möglichkeit zu geben, sich in das Auge einzutauschen und gegen Ende das Spiel die fortschreitende Entwicklung des Grauen Stars zu erfahren.

Pat Naoum erzählt in diesem Video noch einmal mehr zu seiner Inspiration für die Entwicklung und zeigt Hintergrundaufnahmen der handgemalten Level.

The Master's Pupil - Im Auge von Claude Monet sieht man eine kleine Figur, die einen Lichtstrahl sieht, der ins Auge fällt.
Der Blick durch das Auge von Claude Monet © Pet Naoum

Über einen Zeitraum von Jahren malte er alle Level selber und versuchte durch sein Design, die Struktur der Iris und des Auges in seinem Spiel zu verkörpern. Über die 12 Level hinweg schlüpft man in die Rolle einer kleinen weißen Figur und hilft dem Meister Claude Monet, seine Bilder zu vollenden, während man einige physikalische Rätsel löst, die darauf basieren Farben zu mischen und Windströme zu manipulieren und zu nutzen.

Der Einstieg in das Auge.
Der Einstieg ins Auge von Claude Monet
© Pet Naoum
Man löst mithilfe des Männchens kleine Rätsel von Farben, Wind und Licht.
Löse verschiedene physikalische Rätsel
© Pet Naoum
Vollende und entdecke Monet’s Meisterwerke
© Pet Naoum

Das Spiel befasst sich außerdem mit autobiografischen Elementen von Claude Monet, seine frühen Jahre in seiner Heimatstadt LeHavre, den Umzug nach Giverny und Aufbau seines Gartens mit der bekannten japanischen Brücke, den Tod seiner Frau Camille sowie natürlich der immer fortschreitenden Augenkrankheit, die sein Augenlicht weiter einschränkte. Im Video bekommt ihr einen Einblick in das Spiel.

© Pet Naoum

Wenn ihr Lust auf das Spiel bekommen habt, kriegt ihr es für PC & Mac und die Nintendo Switch für ca. 15 €. Mehr zum Spiel findet ihr auch unter www.themasterspupil.com

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