Kunstdiebstahl: Die 3 bedeutendsten Raube in der Kunstwelt

24. Januar 2024

Dieser Artikel beschäftigt sich mit den drei bedeutendsten Kunstdiebstählen der Geschichte: 1. Mona Lisa 2. Der Schrei und 3. Paysage d‘Auvers-sur-Oise. Jeder Kunstdiebstahl ist auf seine eigene Art besonders.

Der spektakuläre Kunstdiebstahl der Mona Lisa

Auf dem Bild ist die Mona Lisa zu sehen, welche im 20. Jahrhundert geklaut wurde. Der Kunstdiebstahl ist weltbekannt.
Mona Lisa von Leonardo da Vinci

In den Wirren der Geschichte geprägt von einem spektakulären Diebstahl im Jahr 1911 erlangte die Mona Lisa von Leonardo da Vinci nicht nur ihren Platz als das wohl bekannteste Gemälde aller Zeiten, sondern auch eine Aura der Geheimnisse und Spekulationen. Der Glanz des Porträts wurde erst recht intensiv, als Vincenzo Peruggia, ein Glaser des Louvre, das Kunstwerk stahl. Ganze 24 Stunden vergingen, bis der bedeutendste Kunstdiebstahl der Geschichte bemerkt wurde.

Während die französische Polizei im In- und Ausland ermittelte und sogar Deutschland als möglicher Dieb verdächtigte, behielt Vincenzo Peruggia die Mona Lisa zwei Jahre für sich. Trotz gefundener Fingerabdrücke am Tatort blieb die Identität des Diebes im Dunkeln. Die französische Polizei erlebte eine Blamage, die weltweit Aufsehen erregte. Menschen strömten ins Louvre, ehemals Heimat der Mona Lisa, und stellten Kerzen und Blumen vor die Lücke, die die Mona Lisa hinterließ.

Doch 1913 entschloss sich Peruggia, das Meisterwerk an einen Florentiner Antiquitätenhändler namens Alfredo Geri zu verkaufen. Der geforderte Preis von 500.000 Lire, etwa 1,5 Millionen Euro heutzutage, führte zu weiteren Ereignissen. Geri, nach Überprüfung der Echtheit, informierte die Polizei. Aber bevor die Mona Lisa nach Paris zurückkehrte, wurde sie in Florenz, Rom und Mailand ausgestellt.

Peruggia erhielt aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens mildernde Umstände und wurde zu sieben Monaten und acht Tagen Haft verurteilt. Da er diese bereits in Untersuchungshaft verbrachte, kam er direkt nach dem Urteil frei. Der Vorfall führte zu verschärften Sicherheitsmaßnahmen im Louvre – insbesondere für die Mona Lisa. Doch das Gemälde wurde 1956 mit Säure bespritzt und mit einem Stein beworfen und musste restauriert werden. Seitdem kann die Mona Lisa nur noch hinter dickem Panzerglas bewundert werden.

Mona Lisa ausgestellt im Louvre

Trotz dieser Vorfälle und jüngster Aktionen eines Klimaaktivisten, der das Gemälde mit einer Torte bewarf, bleibt die Mona Lisa eine Legende. Es existieren sogar Theorien, dass das im Louvre ausgestellte Gemälde eine Fälschung sei. Obwohl von Diebstählen und Angriffen gezeichnet, behält die Mona Lisa ihre Faszination und ihren Platz als das berühmteste Gemälde der Welt.

„Der Schrei“: Beliebt bei Dieben und Sammler

Hier lassen sich 4 verschiedene Versionen von der Schrei sehen. Von links nach rechts 1. Temperaversion von 1893 2. Pastellversion von 1895 3. Temperaversion 1910 4. Buntstiftversion von 1893.
1. Temperaversion (1893) 2. Pastellversion (1895) 3. Temperaversion (1910) 4. Buntstiftversion (1893)

Edwards Munch „Der Schrei“ ist ein ikonisches Meisterwerk aus dem Expressionismus und ist zwischen 1893 und 1910 entstanden. Es gibt viele verschiedene Versionen des Kunstwerks, einige wurden schon einem Kunstdiebstahl zum Opfer.

„Der Schrei“ zeigt immer dasselbe Motiv auf. Die bekannteste Version ist die Temperaversion aus 1893, die sich in der norwegischen Nationalgalerie in Oslo befindet. 

Das für unbezahlbar bekannte Gemälde wurde 1994 gestohlen. Glücklicherweise konnte die Polizei die Täter nach 3 Monaten festnehmen und brachten das Gemälde zurück in die Nationalgalerie. 

10 Jahre später, in 2004 wurde eine Temperaversion von „Der Schrei“ erneut gestohlen. Dieses Mal die Version aus 1910, was sein Zuhause im Much-Museum hat. Sechs der sieben Täter, vermutlich in Verbindung mit dem Munch-Raub, wurden 2006 wegen eines Überfalls auf einen Geldtransport, der zeitgleich zum Raub geschah in Stavanger gefasst und verurteilt. Alle Täter kommen aus einem Stadtteil Oslos „Tveita“ in dem das organisierte Verbrechen weit verbreitet ist. Auch aufgrund eines erschossenen Polizisten war die Haftstrafe sehr hoch.

David Toska, einer der Verurteilten, bot im Berufungsverfahren an, die gestohlenen Bilder im Austausch gegen Straferlass zurückzugeben. Die norwegische Polizei konnte die Bilder bei einer Razzia im August 2006 sicherstellen, und das Munch-Museum zeigte sie im beschädigten Zustand im September 2006 der Öffentlichkeit. 2008 wurde das komplett neu restaurierte Bild mit einem neuen Werkzeichnis Muchs wieder im Much-Museum ausgestellt. 

2012 kommt es erneuten zu einer Sensation. Die Pastellversion von der Schrei aus 1893, die letzte Version, die sich noch in Privatbesitz befand, wurde versteigert. Der New Yorker Geschäftsmann Leon, der im Aufsichtsrat des Museum of Modern Art sitzt, ersteigerte das Gemälde für 119.922.500 US-Dollar. Damit war der Schrei zu dem Zeitpunkt das Kunstwerk mit dem höchsten erzielten Preis bei einer Auktion. Von dem Geld wurde ein neues Munch-Museum gebaut, was seine Eröffnung in 2021 feierte.

Der Kunstdiebstahl von “Paysage d‘Auvers-sur-Oise“

Paysage d‘Auvers-sur-Oise dabei handelt es sich um eine Landschaft von Häusern und Bäume. Es lässt sich viel grün und ein weiß grauer Himmel erkennen.
Paysage d‘Auvers-sur-Oise von Paul Cézanne

„Paysage d’Auvers-sur-Oise“ ist ein bemerkenswertes Gemälde des französischen Künstlers Paul Cézanne, entstanden im Jahr 1873. Das Werk gehört der Epoche des Impressionismus an, einer Kunstbewegung, die sich durch innovative Techniken und die Darstellung von Licht und Atmosphäre auszeichnet. Ausgestellt war das Gemälde im Ashmolean Museums der Universität Oxford. Das Kunstwerk wird auf einen Wert von ungefähr 28 Millionen Dollar geschätzt. 

Das Bild zeigt den Eingang vom Ashmolean Museums der Universität Oxford. Es sieht aus wie ein griechischer Tempel mit 4 Säulen und einer Staue auf der Spitze des Dachs.
Der Eingang vom Ashmolean Museums der Universität Oxford

In der Silvesternacht von 1999 auf 2000 wurde das Gemälde gestohlen. Der Dieb nutzte wohl eine Erweiterung, um auf ein Gerüst zu kommen, was zum Bau der Bibliothek diente. Von dort kam er auf das Dach und brach durch ein Oberlicht ein. Das Geschehen blieb aufgrund der nächtlichen Millennium-Feierlichkeiten unentdeckt. 

Allerdings nur so lange bis Passanten den Rauch entdeckten, der aus dem Museum kam. Der Einbrecher hat zuvor eine Rauchbombe ins Museum geworfen, um die Sicht vom Überwachungskameras und möglichen Polizisten zu verdecken. Diese kamen aber reichlich spät, erst nach der Feuerwehr. 

Bis dahin war der Dieb und das Gemälde weg, was bis heute auch noch der Stand ist. Obwohl die Polizei umfassende Ermittlungen mit FBI, Zoll und Kunst Diebstahlspezialisten anstellte, hatten sie keinen Erfolg. Da es keine Lösegeldforderung gab und das Gemälde unmöglich mit der Popularität und Aufmerksamkeit, die es bekommt, weiterverkauft werden kann, wird vermutet, dass der Raub ein gezielter und geplanter Diebstahl eines privaten Kunstsammlers in England war. Im Jahr 2005 ernannte das FBI den Diebstahl zu einem der zehn weltweit führenden Kunstverbrechen.

Für weitere Informationen über Kunstwerke, die man kennen sollte, besuche gerne das Art-Wine-Magazine. Bei einem unserer Workshops können auch eigene Gemälde gemalt werden, Tickets dafür gibt es hier.

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