Einsteigerwissen „Farbe“- 4

8. Mai 2024

Du möchtest mit dem Malen anfangen? Lies dafür gerne meinen ersten Artikel dieser Einsteigerserie hier. Wie dort beschrieben ist es super wichtig, das Sehen und die Wahrnehmung zu verstehen. Hand in Hand mit dem Sehen geht die Farbe. Dieser wollen wir uns im folgenden Annehmen.

Kunterbunt oder alles bläulich

Farben haben die Macht, deinem Bild die Ästhetik zu verleihen, die es ausdrücken soll. Sie schaffen Eigenschaften, Gefühle und können lenken. Die Farbwirkung ist wichtig und verleiht deinem Bild,wie alle Gestaltungselemente einen Charakter.

Der Charakter einer Farbe

Unsere Erziehung, unsere Umwelt und auf Fälle die Natur formen unsere Empfindung für Farbeigenschaften. Jeder hat eine andere Lieblingsfarbe – manchmal aus guten Gründen, manchmal einfach weil es sich richtig anfühlt. Wenn du in deiner Kindheit in einem Haus gelebt hast, in dem alles grün war, wirst du eventuell grün mit etwas positivem verknüpfen. War deine Schule in einem Hellblau, kannst du diesen Kolorit möglicherweise nicht ausstehen.

Solche Einflüsse passieren unterbewusst und manchmal weißt du nicht mehr, wieso du so empfindest. Die Natur prägt unsere Farbempfindung am Stärksten. Die Sonne ist gelb, orange, weshalb wir diese Töne als warm empfinden. Der Nordpol ist (noch) weiß und blau, daher wirken diese kalt. Wäre die Sonne blau, würden wir vielleicht Blau als Warm empfinden. Grün ist vitalisierend wie die Natur und so gibt es für viele Töne charakteristische Eigenschaften.

Wie mische ich?

Grundsätzlich kannst du aus den drei Grundfarben alle weiteren Farbtöne mischen. Mit Weiß und Schwarz kannst du alle Farben noch erhellern oder verdunklern zu Weiteren. Die Grundfarben sind Gelb, Blau und Rot. Aus diesen sogenannten Primärfarben lässt sich alles mit gewissem Know-How mischen. Dieses Farbkreismodell von Johannes Itten zeigt sehr schön, welche Töne was ergeben.

Farbkreis von Itten

Beispielweise ergibt Blau und Gelb Grün. Mischst du dieses Grün mit Blau erhältst du Türkis. Rot und Blau ergeben Violett. Gelb und Rot wird zu Orange. Hellorange erhältst du durch Orange und Gelb oder Rot und der doppelten Menge an Gelb. Damit du die richtigen Farbtöne erhältst, mische immer im 1:1-Verhältnis. Mit Weiß und Schwarz kannst du die Töne in ihrer Helligkeit verändern.

Spielen mit Farbkontrasten

Violett als Ergebnis von Rot und Blau liegt im Farbkreis gegenüber von Gelb. Diese Kombination nennt man Komplementärfarben. Das Gleiche gilt für Grün und Rot oder Blau und Orange. Komplementärkontraste haben eine starke Wirkung, weil sie zusammen die Grundfarben ausmachen. Violett bestehend aus Rot und Blau wird durch Gelb ergänzt. Violette Hintergründe mit gelber Schrift können interessante Wirkungen erzeugen. Damit kann man immer spielen.

Acryl-, Ölfarbe & co

Wir bei Entkorkte Kunst nutzen Acrylfarbe. Acryl ist anfängerfreundlich, trocknet schnell und geht in einem kurzen Zeitrahmen noch von Kleidung ab. Acryl eignet sich also super um anzufangen. Du bekommst Acryltuben schon für wenige Euros und kannst sie ohne Probleme mit Wasser verdünnen, weil Acryl wasserlöslich ist. Dadurch erhältst du Pastelltöne, mit denen du zarte und helle Bilder malen kannst.

Acryl wird auch oft von großen Künstlern genutzt. Von Ölfarbe hast du sicherlich auch schon gehört. Ölfarbe ist eine tolle Substanz, um zu malen. Wenn du „Fehler“ machst, kannst du ohne Probleme korrigieren, weil sie wie eine Paste ist, die du gut bearbeiten kannst. Dadurch dass Öl mehrere Tage braucht, um zu trocknen, kannst du sehr lange überarbeiten und hast Zeit. Du kannst immer noch nach Stunden alles verwischen. Das kann manchmal auch ein Problem sein, wenn das aus Versehen passiert. Öl ist meist teurer als Acryl und wird generell eher in kleineren Tuben verkauft. Das ist aber kein Problem, weil du mit wenig Auftrag viel erreichen kannst.

Wir bieten auch Aquarellkurse an. Falls du in der Schule mit Wasserfarben gemalt hast, kannst du dir Aquarell so ähnlich vorstellen. Die verschiedenen Farbtöne sind in Näpfchen, die du mit Wasser aufbereiten kannst. Das Prinzip ist einfach. Umso mehr Wasser zu hinzufügst, umso geringer die Intensität des Kolorit auf dem Bild, willst du einen stärkeren Ton, nutze weniger Wasser. Cool an Aquarell ist, dass du selbst nach der Trocknung auf dem Papier die Farbe wieder mit Wasser löslich machen und Fehler korrigieren kannst. Für Aquarell eignet sich spezielles Aquarellpapier, da du sehr nass arbeitest und sich sonst das Papier wellt oder ausfranst. Meistens hat es eine glatte und eine raue Seite, die du unterschiedlich nutzen kannst.

Wenn du Lust bekommen hast, dich bunt auszutoben und mit Acryl vertraut zu werden, komm gern zu unseren Events vorbei und genieße bei einer Session Malen inklusive guter Weinprobe. Wir freuen uns auf dich!

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